Schriesheim im Bild 2023

13.11.2018

Gemeindehaus soll im Januar eingeweiht werden

Umbau wurde wegen Brandschutz-Auflagen teurer - Diakon Klaus Nagel hört 2019 auf - Fusion der Schriesheimer Pfarreien im Gespräch

Schriesheim. (kaz) Geplant war eine kleine Renovierung mit barrierefreiem Ausbau. Doch daraus wurde eine größere Aktion, die sich auch wegen strenger Brandschutzauflagen verteuerte. Jetzt sind die Bauarbeiten im Evangelischen Gemeindehaus in der Kirchstraße nahezu abgeschlossen. Die offizielle Einweihung findet voraussichtlich am Sonntag, 13. Januar 2019, statt. Diesen Termin nannte Thomas Rufer bei der Gemeindeversammlung in der evangelischen Stadtkirche am Sonntag: "Das haben wir mal so festgelegt, um ganz sicher zu gehen. Vielleicht klappt’s auch früher."

Jeden Tag tue sich auf der Baustelle etwas Neues, so Rufer. Teppichböden werden verlegt oder Steckdosen installiert. Das inzwischen weitgehend fertiggestellte Untergeschoss werde bereits rege von Gruppen genutzt. Denen gefalle, dass es im Gegensatz zu früher dort jetzt schön hell sei. "Kernprojekt" ist aber der Anbau eines Fahrstuhls samt Treppenhaus. Die Investitionen der Kirchengemeinde selbst für das Gemeindehaus bezifferte Rufer auf 63.000 Euro plus 25.000 Euro als "Substanzerhaltungsgrundlage". Dennoch steht die Evangelische Kirchengemeinde finanziell gut da: 2017 wurde ein Überschuss von 5400 Euro erzielt. Das Gesamtguthaben beträgt derzeit 676.000 Euro, der Schuldenstand liegt bei 379.000 Euro. Die Spendenbereitschaft in der Gemeinde sei mit zuletzt rund 50.000 Euro sehr hoch, so Rufer. Die Einnahmen aus Kirchensteuern gingen zumindest in den nächsten beiden Jahren noch leicht nach oben.

Weiteres Thema bei der Versammlung waren die Kirchenwahlen am 1. Advent 2019. Dann können sich laut Beschluss der Badischen Landessynode erstmals junge Menschen ab 16 Jahren zur Wahl stellen. Gemeindediakon Klaus Nagel, der selbst im kommenden Jahr sein Amt niederlegen will, ermutigte die Anwesenden: "Schauen Sie sich den Laden mal an, nehmen Sie einfach mal an einer Sitzung des Kirchengemeinderats teil."

Die Fusion der Pfarrgemeinden Ost und West brachte Pfarrerin Suse Best angesichts der ohnehin engen Zusammenarbeit ins Gespräch. In dem Fall müssten künftig nur noch zwölf Kirchenälteste gewählt werden. Außerdem gebe es dann eine gemeinsame Pfarramtskasse und keine getrennten Sitzungen mehr. Best empfahl, im Hinblick auf die Kirchenwahlen 2019 bis zum März über eine Fusion zu entscheiden. In Altenbach bleibe alles beim Alten.

Erweiterte Öffnungszeiten der Pfarrämter stellte Kirchengemeinderatsvorsitzende Franziska Mersi nach einer Fusion in Aussicht. Ihr Lob galt dem Förderverein "Die Rebe", der für die Gemeinde eine großartige Sache sei. Kleiner Wermutstropfen bei den vielen Angeboten in der Kirchengemeinde: Krankheitsbedingt bleibt das Begegnungszentrum "mittendrin" ab sofort an den Wochenenden nachmittags geschlossen - zunächst bis zum Jahresende.

Erfreulich ist dagegen laut Best, dass es seit Herbst wieder eine "Jungbläsergruppe" mit vier Kindern gibt und es auch beim Posaunenchor und beim Gospel-Projekt gut läuft. Als "Segen" empfindet auch Pfarrer Kieren Jäschke die Gruppen und Kreise in der Gemeinde, in denen Glauben und Gemeinschaft entdeckt und gelebt würden. Dass sich am Sonntag parallel zum Gottesdienst 30 Kinder in der "Mini-Kirche" trafen, war für ihn "einfach der Hammer".

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung