Schriesheim im Bild 2023

27.11.2018

Den Krippenplatz gibt's bald im Internet

Stadt bietet neuen Service ab 1. Dezember an - Drei Präferenzen möglich

Schriesheim. (fjm) Das Vormerken von Krippenplätzen in Schriesheim soll bald deutlich einfacher werden: Zum 1. Dezember nimmt die Stadt das Portal "Zentrale Krippen-Vormerkung" in Betrieb. Das teilten Bürgermeister Hansjörg Höfer und Robert Eszterle, stellvertretender Hauptamtsleiter, am Montag bei einem Pressegespräch mit. Bisher mussten Eltern ihre Kinder direkt bei den privaten Krippenträgern anmelden.

Um sicher zu gehen, dass das eigene Kind einen Platz bekommt, hätten viele Eltern dies bisher bei allen Einrichtungen gleichzeitig getan, so Eszterle. "Am Ende standen die Namen fünfmal auf der Warteliste." Mithilfe der zentralen Erfassung soll sich das nun ändern.

Ein positiver Nebeneffekt für die Stadt: Sie erhält einen genaueren Überblick darüber, wie groß der Bedarf an Krippenplätzen tatsächlich ist. "So können wir frühzeitig reagieren", sagt Eszterle. Die Nachfrage nach Krippenplätzen in Schriesheim ist groß: Von 172 Betreuungsmöglichkeiten in Einrichtungen und bei Tagesmüttern waren im November nur 14 nicht belegt. "Außerdem war 2017 ein Babyboom-Jahr", so Eszterle. "Es gab in Schriesheim 20 Prozent mehr Geburten als 2016." Höfer geht auch deswegen davon aus, dass die Stadt in den nächsten Jahren eine weitere Krippe benötigt.

Über die Platzvergabe in den bereits bestehenden Einrichtungen entscheiden deren private Träger auch nach Einführung der neuen Vormerk-Plattform selbst, die Stadt kann dabei nicht eingreifen. Eltern können jedoch bei der Online-Anmeldung drei Präferenzen für einen Krippenplatz angeben. "Wir schlagen deshalb vor, dass sich die Eltern die Einrichtungen vorher anschauen", rät Eszterle.

Wer die Kosten für einen Krippenplatz selbst nicht stemmen kann und die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt, kann beim Sozialamt der Stadt einen Antrag auf Kostenübernahme seitens des Kreises stellen. "Es kommen etliche, die das Anspruch nehmen", sagt Amtsleiterin Christine Söllner. Die Tendenz sei steigend, vor allem Alleinerziehende seien betroffen.

Das Vormerk-Programm "Kita Data Webhouse" selbst, das zum Beispiel auch die Stadt Weinheim verwendet, stellt der Kommunalverband für Jugend und Soziales (KVJS) Baden-Württemberg der Stadt auf Initiative des Rhein-Neckar-Kreises kostenlos zur Verfügung.

HINTERGRUND
Die zentrale Krippenvormerkung ist ab 1. Dezember über den Internetauftritt der Stadt (www.schriesheim.de) unter dem Menüpunkt "Bildung und Kinderbetreuung" erreichbar. Bevor Eltern ihre Kinder anmelden, sollten sie sich zunächst die in Frage kommenden Einrichtungen selbst anschauen. Im Vormerk-Portal soll es aber auch Eckdaten zu allen Krippen in der Weinstadt geben, zum Beispiel mögliche Betreuungsangebote und Kosten.

Dort müssen sich die Eltern zunächst registrieren, anschließend gelangen sie mit ihren Zugangsdaten in die Vormerkliste. Plätze für Kinder können ab dem Tag der Geburt vorgemerkt werden, Geschwister werden einzeln registriert. In der Vormerkliste müssen die abgefragten Daten angegeben und mindestens eine Wunscheinrichtung angegeben werden. Ist der Fragebogen abgespeichert, ist die Vormerkung registriert. Mit ihren Nutzerdaten können sich Eltern jederzeit wieder anmelden. Danach entscheiden die Träger der Krippen bis sieben Monate vor dem gewünschten Aufnahmetermin über die Vergabe. Eine Zusage müssen die Eltern in der Regel innerhalb von zwei Wochen bestätigen. Bei einer Absage wenden sich Betroffene an die Zentrale Vormerkstelle im Hauptamt. fjm

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung