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09.01.2019

Trotz Tierschützer-Beschwerde soll die Krippe 2019 wieder "lebendig" sein

Ignaz Holdernig hatte Tiere im Dezember nicht mehr ins Weihnachtsdorf gebracht - Veterinäramt kann und will Angebot nicht verbieten

Schriesheim. (fjm) Groß war der Ärger der Organisatoren am zweiten Wochenende des elften Weihnachtsdorfs: Wegen einer Beschwerde von Tierschützern beim Veterinäramt des Rhein-Neckar-Kreises blieb die "Lebendige Krippe" mit drei Schafen, einer Eselstute und ihrem Fohlen auf dem Festplatz leer.

Im Dezember sollen die Tiere aber zurückkehren, zumindest wenn es nach ihrem Besitzer, Ignaz Holdernig aus Altenbach geht. "Das ist für mich ganz klar", sagt er. "Ich geb da nicht klein bei." Er habe jedoch Protestaktionen und Klagen von Tierschützern gefürchtet und deshalb die Krippe am zweiten Wochenende vorsichtshalber nicht mehr eingerichtet: "Ich will mit diesen Leuten nichts zu tun haben." Bis zum nächsten Weihnachtsdorf plant er nun, eine entsprechende Genehmigung beim Veterinäramt zu beantragen, um die Tiere wieder auf den Festplatz bringen zu dürfen.

Obwohl er die bisher nicht hatte, sprach das Veterinäramt nach der Beschwerde aber kein Verbot aus, wie Holdernig und Ulrich Eberhart, der stellvertretende Amtsleiter bestätigen. "Wir haben dem Besitzer nach der Beschwerde lediglich gesagt, er solle sich die Aktion noch einmal überlegen", so Eberhart auf Nachfrage der RNZ. Moniert worden sei, dass Schafe und Esel nahe einer Bühne mit lauter Musik ausgestellt würden. Das Veterinäramt habe in diesem Fall aber überhaupt keine Handhabe, ein Verbot auszusprechen. Stattdessen habe man Holdernig lediglich auf die Beschwerde und mögliche Gefahren hingewiesen, sagt Eberhart. "Solch eine Krippe ist natürlich auch ein Blickfang für Besucher."

Dazu gehörte unter anderem eine mögliche Übertragung des sogenannten "Q-Fiebers": "In Hessen sind bei einer Veranstaltung 25 Menschen erkrankt", sagt Eberhart. Deshalb sei es wichtig, die ausgestellten Tiere auf Erreger zu untersuchen. "Wenn ich dieses Jahr eine Genehmigung beantrage, werden bei den Tieren sowieso Blutproben entnommen", sagt Holdernig.

Deshalb mache er sich keine Sorgen um das Weihnachtsdorf 2019. "Die Maße der Boxen haben wir eingehalten", sagt Holdernig. Er arbeite seit 30 Jahren mit Vieh, und die Tiere auf dem Festplatz hätten trotz des Rahmenprogramms nicht gestresst gewirkt: "Die standen ganz entspannt da drin." Jedenfalls am ersten Weihnachtsdorf-Wochenende. Vom 21. bis 23. Dezember stand dort stattdessen ein Bauzaun mit einem Transparent: "Dadurch wird den Kindern die Freude an den Tieren im Weihnachtsdorf genommen."

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung