Schriesheim im Bild 2023

14.02.2019

Schriesheim-Altenbach: Birkenweg und Friedhofskapelle als teuerste Projekte

Schriesheim-Altenbach: Birkenweg und Friedhofskapelle als teuerste Projekte

Ortschaftsrat beantragte Haushaltsmittel in Höhe von 1,32 Millionen Euro - Sanierungsbedarf im Kinderhaus soll ermittelt werden

Soll rund 270 000 Euro kosten: Altenbach will seine in die Jahre gekommene Friedhofskapelle zumindest teilweise sanieren. Foto: Dorn

Schriesheim-Altenbach. (nip) Altenbach bekommt, was es an Finanzmitteln 2019 angefordert hat. Vorausgesetzt natürlich, dass der Gemeinderat dem kommunalen Haushalt auch so zustimmt. Ortsvorsteher Herbert Kraus zeigte sich in der Sitzung des Ortschaftsrats zufrieden: "Alle unsere Anforderungen, und die sind notwendig, finden sich wieder."

Gleichzeitig machte Kraus klar, was er nicht will: die "Zerstörung" des Forsts zugunsten eines Friedwalds. Was er im Haushaltsplan zudem vermisse, sei die Einebnung des ehemaligen Fath’schen Hauses. Falls hier eine Fahrzeughalle für die Feuerwehr gebaut werde, müsse man das aber sowieso erledigen. Bedauerlich sei auch, dass es für die Sanierung des Abtswegs 2019 keine Finanzmittel gebe. Immerhin wird der Birkenweg in diesem Jahr abschnittsweise saniert. Dafür stehen 470.000 Euro zur Verfügung.

Kraus skizzierte eingangs kleinere und größere Veränderungen zum Vorjahr und hob einzelne Projekte hervor. Erfreulich dabei - hier deckten sich die Stellungnahmen der Ortschaftsräte - sei beispielsweise die Sanierung der Friedhofskapelle und die Anlage eines neuen Grabfelds. Weil die Wasserleitungen in den Toiletten der Kapelle marode seien, so Kraus, steigen die Kosten auf 270.000 Euro. Für den Abschnitt "Friedhof" stehen insgesamt 45.000 Euro sowie weitere 180.000 Euro als Verpflichtungsermächtigung zur Verfügung. Das bedeutet, dass die Stadt sich verpflichtet, diese Summe bereitzustellen - allerdings nicht unbedingt dieses Jahr.

Einig waren sich die Mitglieder des Ortschaftsrats auch beim geplanten Sanierungsgebiet. 15.000 Euro für Voruntersuchungen bereitzustellen sei eine gute Sache. Hausbesitzer, die im Sanierungsgebiet ihr Eigentum erweitern oder sanieren, erhalten steuerliche Vergünstigungen. Eine Förderung übers Land gibt es jedoch nicht. Altenbach werde die Aufnahme ins Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) parallel weiter betreiben, betonte Kraus.

Zur Sitzung hatte die Grüne Liste einen Antrag vorgelegt, 30.000 Euro für Sanierungen im Kinderhaus "Räuberhöhle" bereitzustellen. Sie zog diesen Antrag aber wieder zurück. "Mit dem Versprechen, das Sie uns gegeben haben", betonte Heike Lukhaup gen Ortsvorsteher. Kraus sagte eine Begehung der Einrichtung mit Fachleuten von der Bauverwaltung und die Erstellung einer Prioritätenliste zu. Die von Stern und Lukhaup vorgetragenen Mängel seien ihm so nicht bekannt, "und ich bin jede zweite Woche im Kindergarten".

Die Kurzfristigkeit des Antrags sei "überraschend", monierte Karl Reidinger (CDU). Stern und Lukhaup verteidigten dies: Sie seien auch erst kürzlich von Eltern angesprochen worden und hätten noch vor der Verabschiedung des Haushalts reagieren wollen. 45.000 Euro sind ohnehin bereits für Instandhaltung, weitere 11.500 Euro für technische Unterhaltung des Kindergartens eingestellt. Ob das reicht, wird die Bestandsaufnahme weisen.

Neben gestiegenen Personalausgaben und höheren Kosten für Gebäudeunterhaltung, wobei hier eine neue Tür für die Floriansklause zu Buche schlägt, registrierte der Ortschaftsrat mit Verwunderung auch Ausgaben, deren Sinn sich ihm nicht recht erschlossen. Beispielsweise für eine Stechuhr in der Mehrzweckhalle, für die letztes Jahr 1000 Euro und in diesem Jahr weitere 2500 Euro im Haushalt stehen. Warum, das wusste auch Kraus nicht so genau. Nur, dass die Stadt das so will.

Generell herrschte aber Zufriedenheit: "Altenbach wird trotz angespannter Haushaltslage gut mit Mitteln ausgestattet", sagte Hans Beckenbach (Freie Wähler). Der eingeschlagene Weg, Altenbach attraktiver für junge Familien zu gestalten, sei der richtige, fand Bürgermeister Hansjörg Höfer.

Copyright (c) rnz-online

Autor: Rhein-Neckar-Zeitung