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19.02.2019

Heinrich Sigmund Gymnasium: Auf dem Schriesheimer Branich führt an G9 kein Weg vorbei

Heinrich Sigmund Gymnasium informierte bei Tag der offenen Tür über Fächer und Lernmodelle - Anti-Mobbing-Programm umgesetzt

Von Carolina Paul

Schriesheim. Bei strahlendem Sonnenschein startete das Heinrich Sigmund Gymnasium (HSG) auf dem Branich am Samstag in seinen Tag der offenen Tür. Neben dem obligatorischen Rundgang über das Schulgelände hatten sich die Schüler und Lehrer in der Sporthalle einiges für die Besucher einfallen lassen. Für 45 neue Schüler hat das private Gymnasium in diesem Jahr Platz. Auch die neuen Schüler streben am HSG das Abitur in neun Jahren (G9) an.

"An G9 geht kein Weg vorbei", sagte Schulleiter Wolfgang Metzger im RNZ-Gespräch, auch viele Eltern hätten dies erkannt. Ab der neunten Klasse kann am HSG unter anderem das Sportprofil gewählt werden, was viele Jugendliche anspreche, wie Metzger erzählte. Durch die neue Oberstufenreform können die künftigen Zehntklässler ihre Schwerpunkte nun anders setzen.

In den Hauptfächern - Deutsch, Mathematik und einer Fremdsprache - können sie zwei Kurse fünfstündig belegen und einen mit drei Stunden pro Woche absolvieren. Wer der meist als lästig empfundenen Mathematik mit dem dreistündigen Zug entweichen möchte, muss in diesem Fach im Abitur allerdings in die mündliche Prüfung gehen. "Das ist natürlich mit einem großen Zeitaufwand im mündlichen Abitur verbunden", so Metzger. Im Gespräch mit dem Direktor konnten sich Eltern und Schüler über die neuen Möglichkeiten genauer informieren. Die Vorstellung des vielfältigen Angebots übernahmen die Schüler selbst.

Die Theater-AG von Katerina Gein hatte sich etwas Besonderes ausgedacht: In drei kleinen Sketch-Automaten präsentierten sie neun vorbereitete Lachnummern. Mit einer kleinen Spende für die Kasse wurde das Schauspiel auf der etwa ein Quadratmeter großen Bühne aktiviert, das alle halbe Stunde in Besetzung und Kostümierung wechselte. Wer lieber selbst tätig werden wollte, konnte seiner Inspiration am Stand der Bastel-AG freien Lauf lassen. Kulturell mindestens genauso bedeutend war auch der englische "Tea-Room".

Am Stand der "Olweus"-Mobbing-Prävention gab es außerdem nicht nur viel über die Umsetzung dieses Programms am HSG zu erfahren, sondern auch erfreuliche Neuigkeiten zu verkünden: "Wir haben es als erstes Gymnasium in Deutschland geschafft, uns als Olweus-Schule zu qualifizieren", sagte der Olweus-Beauftrage Daniel Hentschel. Der norwegische Forscher Dan Olweus entwickelte dieses Programm, bei dem Schüler sowie Lehrer regelmäßig in Prävention und Umgang mit antisozialem Verhalten geschult werden. Alle zwei Wochen besuchen die Gymnasiasten eine Olweus-Stunde, die Lehrer besuchen selbstorganisierte Fortbildungen.

"Unsere Pausenaufsicht wurde komplett umstrukturiert. Wo immer Aggression oder Ausgrenzung sichtbar werden, zeigen wir sofort Interesse, sodass die Situation nicht eskaliert", erklärte Hentschel. Ein Präventions-Komitee, in dem auch Elternvertreter sitzen, berät sich dazu regelmäßig.

Grund zum Feiern gab es auch für die gesamte Schule, die sich künftig "Bewegungsschule" nennen darf. "Wir haben uns zukunftsorientiert positioniert, wie es so schön heißt", sagte Metzger zu den beiden Auszeichnungen, die pünktlich zum 125-jährigen Bestehen des privaten Gymnasiums erreicht wurden.

Info: Der große Festakt zum 125. Geburtstag findet am Freitag, 5. April, ab 10 Uhr, in der Schule statt.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung