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19.02.2019

Schnelles Internet Altenbach: "Rückgrat" für schnelles Internet soll bis Jahresende liegen

Zweckverband High-Speed-Netz Rhein-Neckar will im Herbst mit Arbeiten beginnen - Erste Gebäude könnten 2020 angeschlossen werden

Schriesheim-Altenbach. (fjm) Keine Bankfiliale, kein Lebensmittelmarkt, aber schnelles Internet? Schon lange wartet Altenbach auf eine Anbindung ans Glasfasernetz, immer wieder wurden neue Zeiträume für die Fertigstellung genannt. Bis Ende des Jahres wollte der von der Gemeinde beauftragte Zweckverband High-Speed-Netz Rhein-Neckar, auch "Fibernet" genannt, zumindest die Zuleitung von Wilhelmsfeld in den größeren der beiden Ortsteile gelegt haben.

Doch in der jüngsten Ortschaftsratssitzung äußerte Bürgermeister Hansjörg Höfer auf Anfrage von Karl Reidinger (CDU) leise Zweifel, ob dieser Zeitplan einzuhalten sei. Schließlich könne der Zweckverband seine eigenen Vorgaben öfter nicht erfüllen.

Auf RNZ-Anfrage äußerte sich der technische Leiter des Zweckverbands, Jochen Ausäderer, diesbezüglich jedoch optimistisch: "Es gibt keine größeren Hinderungsgründe, weshalb wir diesen Zeitplan nicht einhalten können sollten." Ausäderer ist sei dem 1. November Nachfolger von Werner Riek, der den Zweckverband bisher auch in Sitzungen von Gemeinde- und Ortschaftsrat vertreten hatte.

Momentan prüft der Zweckverband laut Ausäderer die vorgelegte Planung des beauftragten Ingenieurbüros, bis zu Beginn des zweiten Quartals sollen die Arbeiten für die Verlegung der "Backbone"-Trasse ausgeschrieben werden. Diese bildet das Rückgrat der Anbindung ans schnelle Internet und soll von Wilhelmsfeld aus über das Sportzentrum "Kipp" in Richtung Altenbacher Hauptstraße verlegt werden. Die Arbeiten dafür könnten laut Ausäderer im Herbst beginnen.

Sobald die Glasfaserleitungen verlegt sind, also nach aktuellem Stand Anfang 2020, können auch die ersten Gebäude in Altenbach mit schnelleren Internetverbindungen versorgt werden - allerdings vorerst nur jene, die direkt an der "Backbone"-Leitung stehen. Der Zweckverband baut die Verbindungen bis zu den Gebäuden, für die Versorgung der einzelnen Haushalte sind dann aber die Eigentümer zuständig.

Wessen Zuhause in Altenbach nicht in der Nähe der Hauptstraße liegt, wird sich noch ein wenig länger gedulden müssen. Denn wie flächendeckend Altenbach mit schnellem Internet versorgt wird, muss der Schriesheimer Gemeinderat laut Ausäderer noch einmal separat entscheiden. "Wir legen dann eine Planung mit einer ersten Kostenschätzung vor, haben dann also eine Zahl x als Gesamtinvestition, wovon noch einmal Förderungen von Bund und Land abzuziehen sind", erklärt Ausäderer. "Dann muss die Gemeinde entscheiden, wie viel sie selbst dafür ausgeben kann und will."

Mit Kosten von rund 463.000 Euro plant die Stadt bereits für den Bau der "Backbone"-Verbindung, an die auch der Ortsteil Ursenbach mit seinen rund 150 Einwohnern angeschlossen werden soll. Der Gemeinderat hatte sich im Juli 2018 gegen ein kostenloses Ausbau-Angebot der Telekom entschieden, auch weil die Ursenbach aus Gründen der Wirtschaftlichkeit außen vor gelassen hätte.

Zudem wollte der Großkonzern "Vectoring"-Technologie nutzen, um bestehende Kupferleitungen an Schaltkästen aufzurüsten, was dem Gemeinderat als langfristig nicht zukunftsfähig erschien. In der Kernstadt nutzt die Telekom diese Technik bereits.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung