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18.03.2019

Mathaisemarkt 2019: Die Fanfarenzüge spielten ganz groß auf

Treffen am Finaltag des Mathaisemarkts war trotz des geänderten Programms ein voller Erfolg

Schriesheim. (capa) Aus nah und fern waren die Spielmannsgruppen wieder auf den Mathaisemarkt gekommen, um ihre Gemeinschaft beim Fanfarenzugtreffen musikalisch zu feiern. Als der Rummel auf dem Festplatz noch geschlossen hatte, herrschte schon geschäftiges Treiben im Festzelt. 13 Fanfarenzüge - unter anderem aus Eberbach, Meckesheim, Saarwelligen, Weiher, Karlsruhe, Rastatt und Osterburken - waren gekommen und bereiteten sich zuerst auf ihre Auftritte beim Freundschaftsspiel vor.

Das Fanfarenzugtreffen ist eigentlich stets der Höhepunkt des zweiten Mathaisemarkt-Sonntags. Doch fiel das eigene Straßenspiel dieses Jahr aus und wurde gestern in den großen Festzug der Vereine integriert, der wegen Sturmtief "Eberhard" am vergangenen Wochenende abgesagt werden musste. Dank guter Kommunikation und Vernetzung unter den Fanfarenzügen sei das aber kein Problem gewesen. "Die Absprache wegen des verlegten Umzugs ging relativ problemlos. Schon am Montag wurden wir angefragt und planten dann alles um", sagte der Vorsitzende des Fanfarenzugs "Schriesheimer Löwen", Alfred Nullmeyer. Am Festzug selbst könnten aber nicht alle Gruppen teilnehmen, weil sie den Zeitplan ihrer gemieteten Busse einhalten müssten, so Nullmeyer weiter.

Zum Treffen um 10 Uhr im Festzelt waren aber alle da und genossen die Zeit mit den Kameraden bei einem Glas Wein oder einer Tasse Kaffee. "Wir nutzen den Tag auch zum Austausch untereinander", erzählte Nullmeyer, der mit seiner Gruppe ganz hinten Platz genommen hatte und die ankommenden Züge begrüßte.

Das große Thema bei vielen war dabei auch die Mitgliederwerbung, denn wie bei zahlreichen Vereinen fehlt es auch bei den Spielmännern und -frauen am Nachwuchs. Der Fanfarenzug der Freiwilligen Feuerwehr Weiher war zwar mit 27 Mann angereist. Die Altersstruktur lasse aber auch bei ihm zu wünschen übrig, erzählte Vorsitzender Thomas Heger. Die Hesebacher aus Saarwellingen scheinen da mehr Glück zu haben: Sie brachten ihre dreijährige Johanna und die siebenjährige Saskia mit, die beim Umzug am Nachmittag stolz mitmarschierten. Beim Freundschaftsspiel wollte der Zug aber nicht auftreten, da er mit 18 Personen zu schwach besetzt sei, sagte eines der Mitglieder im RNZ-Gespräch.

Dafür machten aber die Weiherer mit und eröffneten das Bühnenspiel. Sie sprangen für den Fanfarenzug Dertingen ein, der im Stau steckte, wie Moderator Karl-Heinz Schulz erzählte. In Trachten und mit Fahnenschwenkern zogen sie ein ins Festzelt und marschierten in Reih und Glied über den rechten Aufgang auf die Bühne. Vor dem bekannten Schriesheimer Bühnenbild präsentierten die Europafanfaren aus Karlsruhe anschließend ein gleichnamiges Stück.

Mittlerweile waren auch die "Fränkischen Herolde" aus Dertingen angekommen und stellten sich zum Einzug auf. Bereits seit zwei Jahrzehnten besuchen sie das Treffen am letzten Tag des Mathaisemarkts und sind laut Schulz ein fester Bestandteil. Damals sei das Freundschaftsspiel noch ein richtiges Wertungsspiel gewesen, erzählte Nullmeyer.

Am Nachmittag führten seine "Schriesheimer Löwen" mit dem Fanfarenzug der Freiwilligen Feuerwehr Weiher, dem SFZ-Musikzug 1951 Meckesheim und dem Fanfarencorps Türkenlouis Rastatt 1952 den Festzug an. Mitlaufen wollten auch die Odenwälder Trachtenkapelle, die Europafanfaren, der Fanfarenzug "Fränkische Herolde" Unterschüpf, der Fanfarenzug der Stadt Osterburken, der Fanfaren- und Spielmannszug Schaidt und die Hesebach-Saarwellinger. Weiter hinten im Umzug sollten dann die Fanfaren aus Meinerzhagen, Mühlhausen und Eberbach sowie die "Heddesema Zahlekracher" zu finden sein. Ihnen allen machte die kurzfristige Änderung also nicht aus. Sie freuten sich, länger zusammen zu sein und den Sonntag auf dem Mathaisemarkt ausklingen zu lassen.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung