Schriesheim im Bild 2023

08.05.2019

Das sind die FDP-Kandidaten für die Kommunalwahl

Das sind die FDP-Kandidaten für die Kommunalwahl

Ein Bürgersaal als "Perle für Schriesheim" - Aula-Umbau und Ehrenamtsbeauftragter zählen zu den Forderungen

Wollen "neue Chancen" eröffnen: die Kandidaten der FDP. Foto: Dorn

Von Günther Grosch

Schriesheim. "Wir für Schriesheim", heißt es in magentaroter Schrift auf gelbem und blauem Untergrund der FDP-Wahlbroschüre. Fünf Frauen und 17 Männer aus Schriesheim, Altenbach und Ursenbach, der Jüngste 22 Jahre, der Älteste 75 Jahre alt, vereinigt ein großes Ziel und Versprechen: "Neue Chancen für Schriesheim" zu eröffnen und die Weinstadt am Fuße der Strahlenburg in eine noch attraktivere Stadt zu verwandeln. Bei einem "persönlichen und inhaltlichen Vorstellungsgespräch" erläuterten die Kandidaten, worum es ihnen geht.

Einzelstadtrat Wolfgang Renkenberger auf Listenplatz eins, 52 Jahre alt und von Beruf Selbstständiger Betreuer, hofft nicht nur auf gemeinderätliche Verstärkung in den Reihen der Freien Demokraten. Er sieht Verbesserungsbedarf vor allem in der Kommunikation zwischen Stadt und Bürgern. Seine Hauptforderung ist ein "Beauftragter für ehrenamtliches Engagement" auf dem Rathaus, der insbesondere den Vereinen helfen soll, die in der Vergangenheit aufgetretenen "Kommunikationskatastrophen" auszumerzen.

Bildung, die Entwicklung eines schlüssigen Parkraumkonzepts sowie Frauen-Themen schreibt sich die Diplom-Handelslehrerin und Vorsitzende der Liberalen Frauen Schriesheim, Ulrike von Eicke (Listenplatz zwei), auf ihre Fahnen. Konkret geht es der 58-Jährigen um die Sanierung des Kurpfalz-Gymnasiums, "ohne die Weiterentwicklung der anderen Schulen vor Ort aus den Augen zu verlieren". Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs, Kunden des Schriesheimer Einzelhandels, Anwohner und Fahrradfahrer unter einen Hut zu bringen, ist ihr zweiter Schwerpunkt.

Auf Listenplatz drei kandidiert FDP-Stadtverbandsvorsitzender Ingo Kuntermann. Den 50-jährigen selbstständigen IT-Personalvermittler treibt die Vision einer Bürgerstiftung zur Mitfinanzierung städtischer Vorhaben durch Spenden sowie der Ausbau der Aula des Kurpfalz-Gymnasiums zu einem "Bürgersaal" als weitere "Perle für Schriesheim" um. Mit der Idee der Bürgerstiftung solle nicht nur der Bestand des Schulzentrums auf Dauer gesichert werden.

Vom Umbau der Aula zum Bürgersaal ("Nicht alles kann im Zehntkeller stattfinden") würden auch den Vereinen, Parteien und anderen Gruppen, denen angesichts des anhaltenden Gastronomiesterbens kaum noch Veranstaltungssäle zur Verfügung stehen, neue Möglichkeiten eröffnet werden.

Bildung, Kindern, Jugend und Familie, dem sozialen Zusammenhalt, der Radinfrastruktur sowie der Verbesserung der Lebensqualität für alle Menschen im Ort hat sich Nathalie Schuhmacher-Grauer auf Listenplatz vier verschrieben. Für die 47 Jahre alte Oberstudienrätin genießt ein leistungsfähiger Schulstandort ebenso Priorität wie bezahlbarer Wohnraum und Nachverdichtung, der Ausbau und die Sicherung der Rad- und Schulwege. Schriesheim benötige dringend ein Verkehrskonzept. Ähnliche Themen hat Joachim Schuhmacher (Platz 16) auf der Agenda.

Ein Dorn im Auge ist dem 48-jährigen Freien Architekten das geplante Neubaugebiet "Oberer Schlittweg". Trotz des hohen Wohnungsdrucks und möglichen Einnahmen der Stadt von bis zu sechs Millionen Euro sprechen seiner Ansicht nach gewichtige Gründe gegen die Bebauung: der Verlust von hochwertigem Ackerland, eines Naherholungsgebiets und ökologisch wertvollen Flächen.

Außerdem handele es sich bei dem Areal um die letzte größere unbebaute Fläche Schriesheims. Schuhmachers Alternativvorschlag: "Die vorhandenen Bebauungspläne so zu überarbeiten, dass eine Nachverdichtung durch Bebauungen in zweiter Reihe oder die Aufstockung von vorhandenen Gebäuden um ein Geschoss möglich wird."

Auf Listenplatz 22 stellt sich Marcel Münderle (45), Biologe, "Naturschutzpreisträger Baden-Württemberg 2007" und Gründungsmitglied der Bürgerinitiative "Gegenwind" dem Wählervotum. "Alle reden nur von ,Rettet die Welt’, aber kaum jemand von der hochgradig bedrohten Natur- und Tierwelt vor unserer eigenen Haustür", sagt er.

Ob Fledermausarten oder die heimischen Laubwälder, die nicht für Windräder abgeholzt werden dürften: Münderle sieht hierin seinen vorrangigen Einsatz.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung