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21.11.2019
Werden auch von Fahrradfahrern oft zugeparkt: Die Blindenleitstreifen in Bismarck- und Kirchstraße sollen Sehbehinderten die Fortbewegung in der Kernstadt erleichtern. Foto: Dorn
Schriesheim. (flb) Die Stadt möchte mehr Barrierefreiheit für 163 blinde Menschen und Bürger mit Sehbehinderung schaffen, die derzeit in Schriesheim leben. Erste Blindenampeln wurden schon installiert und Schilder und Plakate generell höher gehängt. Außerdem wurde bei der abschnittsweisen Sanierung der Kirch- und Bismarckstraße dieses Jahr der Gehweg angepasst. Wo früher noch ein hoher Bordstein verbaut war, wurde der Gehweg verbreitert, ebenerdig gelegt und mit Blindenleitstreifen versehen.
Diese Markierung wird unterteilt in Rillen- und Noppenstreifen. Erstere sollen den Sehbehinderten vermitteln, dass sie dort vorwärts laufen können. Noppen dagegen bedeuten „Achtung, Halt“. Sie warnen vor Gefahrenstellen wie etwa Kreuzungen.
Was nach einer guten Idee klingt, scheitert aber bisher oft noch am Verhalten einiger Anwohner und Verkehrsteilnehmer. Denn viele Bürger wüssten gar nicht, dass die Streifen diesen Sinn hätten, und identifizierten sie stattdessen als Fahrbahnmarkierung, so der Leiter des Ordnungsamtes, Achim Weitz, bei einem Pressegespräch am Mittwoch. Andere würden Mülltonnen oder Fahrräder darauf abstellen, ergänzte Karin Reichel, Inklusionsbeauftragte der Stadt. Somit ist eine barrierefreie Nutzung nicht mehr möglich.
Ein weiteres Problem seien außerdem die vielen Kurzparker, die auf dem Streifen parken würden, so Reichel weiter. Einmal habe sie beobachtet, wie eine Frau mit ihrem Blindenstock unter ein parkendes Auto kam, es deswegen nicht als Hindernis wahrnahm und dagegen lief.
Die Hemmschwelle der Autofahrer scheine nach der Umgestaltung der Bismarckstraße nicht mehr so hoch zu sein, so Weitz. In der Schillerstraße habe man schon Poller zwischen der Fahrbahn und dem Bürgersteig aufstellen müssen, um das Parken auf dem Gehweg zu verhindern.
Solche Situationen sollen künftig vermieden werden. Weitz und Reichel wollen versuchen, in der Bevölkerung Verständnis zu schaffen. Denn die Streifen unterstützten die Leute dabei, so Reichel, ein selbstbestimmteres Leben führen zu können. Auch in Hinblick auf die Zukunft sei es wichtig, dass alle über die Bedeutung der Streifen Bescheid wüssten, denn „durch den demografischen Wandel werden es sicherlich nicht weniger“, die darauf angewiesen sein werden.
Es sei auch ein Stück weit die Verantwortung der Stadt, überall für Barrierefreiheit zu sorgen, sagte Weitz. Deshalb wolle man bei zukünftigen Straßensanierungen dafür sorgen, dass der Gehweg mitsaniert und ebenfalls mit Blindenleitstreifen ausgestattet wird. Eine sukzessive Entwicklung solle so vorangetrieben werden. Ist eine Stelle zu eng, dann sei ein Ausbau zwar nicht möglich. Man wolle es aber „in Zukunft überall dort machen, wo es umsetzbar ist“, so Weitz.
Autos und Mülltonnen stehen der Barrierefreiheit im Weg
Stadt klärt über Blindenleitstreifen auf und wirbt um VerständnisWerden auch von Fahrradfahrern oft zugeparkt: Die Blindenleitstreifen in Bismarck- und Kirchstraße sollen Sehbehinderten die Fortbewegung in der Kernstadt erleichtern. Foto: Dorn
Schriesheim. (flb) Die Stadt möchte mehr Barrierefreiheit für 163 blinde Menschen und Bürger mit Sehbehinderung schaffen, die derzeit in Schriesheim leben. Erste Blindenampeln wurden schon installiert und Schilder und Plakate generell höher gehängt. Außerdem wurde bei der abschnittsweisen Sanierung der Kirch- und Bismarckstraße dieses Jahr der Gehweg angepasst. Wo früher noch ein hoher Bordstein verbaut war, wurde der Gehweg verbreitert, ebenerdig gelegt und mit Blindenleitstreifen versehen.
Diese Markierung wird unterteilt in Rillen- und Noppenstreifen. Erstere sollen den Sehbehinderten vermitteln, dass sie dort vorwärts laufen können. Noppen dagegen bedeuten „Achtung, Halt“. Sie warnen vor Gefahrenstellen wie etwa Kreuzungen.
Was nach einer guten Idee klingt, scheitert aber bisher oft noch am Verhalten einiger Anwohner und Verkehrsteilnehmer. Denn viele Bürger wüssten gar nicht, dass die Streifen diesen Sinn hätten, und identifizierten sie stattdessen als Fahrbahnmarkierung, so der Leiter des Ordnungsamtes, Achim Weitz, bei einem Pressegespräch am Mittwoch. Andere würden Mülltonnen oder Fahrräder darauf abstellen, ergänzte Karin Reichel, Inklusionsbeauftragte der Stadt. Somit ist eine barrierefreie Nutzung nicht mehr möglich.
Ein weiteres Problem seien außerdem die vielen Kurzparker, die auf dem Streifen parken würden, so Reichel weiter. Einmal habe sie beobachtet, wie eine Frau mit ihrem Blindenstock unter ein parkendes Auto kam, es deswegen nicht als Hindernis wahrnahm und dagegen lief.
Die Hemmschwelle der Autofahrer scheine nach der Umgestaltung der Bismarckstraße nicht mehr so hoch zu sein, so Weitz. In der Schillerstraße habe man schon Poller zwischen der Fahrbahn und dem Bürgersteig aufstellen müssen, um das Parken auf dem Gehweg zu verhindern.
Solche Situationen sollen künftig vermieden werden. Weitz und Reichel wollen versuchen, in der Bevölkerung Verständnis zu schaffen. Denn die Streifen unterstützten die Leute dabei, so Reichel, ein selbstbestimmteres Leben führen zu können. Auch in Hinblick auf die Zukunft sei es wichtig, dass alle über die Bedeutung der Streifen Bescheid wüssten, denn „durch den demografischen Wandel werden es sicherlich nicht weniger“, die darauf angewiesen sein werden.
Es sei auch ein Stück weit die Verantwortung der Stadt, überall für Barrierefreiheit zu sorgen, sagte Weitz. Deshalb wolle man bei zukünftigen Straßensanierungen dafür sorgen, dass der Gehweg mitsaniert und ebenfalls mit Blindenleitstreifen ausgestattet wird. Eine sukzessive Entwicklung solle so vorangetrieben werden. Ist eine Stelle zu eng, dann sei ein Ausbau zwar nicht möglich. Man wolle es aber „in Zukunft überall dort machen, wo es umsetzbar ist“, so Weitz.
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