Schriesheim im Bild 2023

11.12.2020

Sternsinger ziehen nicht von Haus zu Haus

Aber mit einer Mitmachaktion und Spendenboxen in Schriesheimer Betrieben wollen sie dennoch auf ihr Anliegen aufmerksam machen

Von Micha Hörnle

Schriesheim. In den Nachbargemeinden zeichnet sich ab, dass es die Sternsinger in ihrer gewohnten Form in Corona-Zeiten nicht geben wird – und nun heißt es auch offiziell aus Schriesheim, dass die Von-Haus-zu-Haus-Aktion von den Weihnachtstagen bis zu Dreikönig ausfallen wird. Wie Gisela Mittelstädt vom Organisationsteam der Katholischen Kirchengemeinde berichtet, hat man sich viele Gedanken gemacht und immer wieder überlegt, ob nicht doch etwas möglich sei – zum Beispiel Auftritte an zentralen Plätzen in der Stadt. Aber auch hier: "Was wird aus den Zuhörern und dem Abstandhalten? Also bräuchten wir auch da ein Hygienekonzept." Und dann fiel "schweren Herzens" (Mittelstädt) die Entscheidung, dass es keine öffentlichen Auftritte geben wird – auch wenn das Team genau weiß, mit wie viel Herzblut die Sternsinger unterwegs sind und wie viele Schriesheimer – gleich welcher Konfession – auf sie warten.

Und nicht zuletzt haben die Sternsinger mit mehr als 40 Jahren eine besonders lange Tradition in Schriesheim – und jedes Jahr werden hohe Beträge, meist so um die 20.000 Euro, für die unterstützten Projekte eingesammelt. Gerade um diese tut es Mittelstädt besonders leid, denn die sind ja auf das Geld der Aktion angewiesen. In diesem Jahr hätte die Hilfe Kindern in der Ukraine gegolten.

Aber ganz ohne Sternsinger geht es dann doch nicht, Corona hin oder her. Erstens sollen sich die Sternsingerkinder an einer Mitmachaktion beteiligen: Videos, Collagen und Bilder können die unter dem Motto "Ich bin ein Sternsinger" per E-Mail senden an: sternsinger-schriesheim@sesad.de; dabei sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Über die Homepage und den YouTube-Kanal der Seelsorgeeinheit werden die Beiträge im Januar veröffentlicht. Handzettel werden derzeit auch über die Schulen verteilt.

Und ganz zuhause bleiben die Sternsinger auch nicht: In der ersten Januarwoche verteilen sie kleine Broschüren an alle Haushalte. Darin stehen die wichtigsten Informationen zur aktuellen Aktion – und wie man sie unterstützen kann. Am einfachsten ist es mit Hilfe von Schriesheimer Betrieben, in denen nach Weihnachten Spendenboxen stehen – man kann also direkt beim Einkaufen etwas geben. Daran beteiligen sich die Bäckereien Heiß und Höfer, Utes Bücherstube, das Kinderlädchen, Opus, Schreibwaren Keck, die Strahlenburg-Apotheke, das Dok:Café und Blumen Kimmel. Nun hoffen Mittelstädt und ihr Team darauf, dass nicht weitere coronabedingte Einschränkungen, also ein verschärfter Lockdown, diese Spendenbox-Idee unmöglich machen. Generell kann man per Überweisung auf das Konto der Kirchengemeinde (Katholische Kirchengemeinde Schriesheim-Dossenheim, IBAN: DE78.6709.2300.0033 4982 33, Verwendungszweck: "Sternsinger 2021") spenden – oder man wirft einen Umschlag beim Pfarrbüro der Katholischen Kirchengemeinde ein. Aber auch hier: Persönlich können Spenden für die Sternsinger nicht entgegengenommen werden.

Auf das Segenszeichen "C+B+M 2021" muss aber niemand verzichten: Geweihte Kreide und Segensaufkleber können im Januar in der Katholischen Kirche abgeholt werden. Der übliche Besuch der Sternsinger bei Bürgermeister Hansjörg Höfer im Rathaus ist – zumindest gegenwärtig – auch dieses Mal in der ersten Januarwoche geplant. Allerdings wären das dann, ganz coronakonform, nur Geschwisterkinder.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung