Schriesheim im Bild 2023

16.09.2004

Das "Bergdorf" fest in weiblicher Hand

Rosemarie Edelmann wurde gestern Abend als Ortsvorsteherin in Ursenbach nominiert

Schriesheim-Ursenbach. (ron) In Ursenbach schließt sich ein Kreis. Gut 30 Jahre ist es jetzt her, dass der legendäre Bürgermeister Gottfried Edelmann die Eingemeindung nach Schriesheim vollzogen hat. Gestern Abend wurde Rosemarie Edelmann, die Schwiegertochter des berühmten Ortsoberhauptes, als neue Ortsvorsteherin nominiert. Sie ist die erste Frau an der Dorfspitze.

Damit hat einen Tag nach dem Ortschaftsrat in Altenbach auch das Ursenbacher Gremium seine Arbeit aufgenommen. Heute Abend folgt der Schriesheimer Gemeinderat. Im kleinen Odenwald-Stadtteil hat sich bei der Wahl am 13. Juni der deutlichste Wechsel vollzogen. Von sechs Ortschaftsräten hat der Wähler vier ausgetauscht. Auch Ortsvorsteher Thomas Edelmann war nicht mehr gewählt worden, obwohl er heute als der für Ursenbach zuständige Stadtrat vereidigt wird. Edelmann bedankte sich bei den Mitarbeitern des Schriesheimer Rathaus, seinen Kollegen im Ortschaftsrat und insbesondere bei seiner Kollegin Traudel Wittnebel. Beide waren als Intimfeinde in die Amtszeit gestartet, konnten aber am Ende offenbar ein konstruktives Verhältnis aufbauen. Auch als Vertreter der Ursenbacher Interessen im Gemeinderat bot er Zusammenarbeit an und bat darum, in den Informationsfluss einbezogen zu werden. "Bei den Sitzungen will ich dabei sein", wünschte er sich.

Bürgermeister Peter Riehl verabschiedete ihn nach einer Amtsperiode ebenso wie seine Ortschaftsratskollegen Manfred Sommer, Markus Fath und Traudel Wittnebel - letztere konnte aus Befangenheitsgründen nicht ihr Amt antreten, obwohl sie eigentlich gewählt worden ist; aber Rosemarie Edelmann ist ihre Schwägerin und beide dürfen laut Gemeindeordnung nicht gemeinsam in den Ortschaftsrat einziehen.

Neu im Gremium sind nun neben der neuen Ortsvorsteherin Rosemarie Edelmann auch Antje Eichler, Marion Meine und Rolf Pranner. Heinz Sommer und Ulrike Walzer-Kramer stehen für Kontinuität. Ulrike Walzer-Kramer soll als Stellvertretende Ortsvorsteherin heute im Schriesheimer Gemeinderat endgültig gewählt werden, ebenso wie die neue Ortschefin mit dem vertrauten Ursenbacher Namen. Beide Wahlen gelten als sicher.

Bürgermeister Peter Riehl informierte die neuen Amtsinhaber über die Pflichten des Mandats. "Es muss immer um die Sache gehen, nicht um Parteipolitik, auch wenn der Gemeinderat in Schriesheim dabei kein allzu gutes Beispiel abgibt", betonte er in Anwesenheit einiger Gemeinderäte. Allerdings habe er in Ursenbach keine Bedenken: "Die Regeln der Demokratie werden hier so eingehalten wie in keinem anderen Gremium der Stadt."

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung