Schriesheim im Bild 2023

22.09.2021

Irmgard Mohr ist tot

Irmgard Mohr ist tot

Irmgard Mohr. Foto: Dorn
Sozialdemokratin, Parteichefin und Verkehrsvereinsvorsitzende: Irmgard Mohr starb mit 74 Jahren.

Schriesheim. (hö) Die Stadt trauert um eine engagierte Kämpferin für "ihren" Verkehrsverein, eine leidenschaftliche Sozialdemokratin und eine so herzliche wie liebenswürdige Person: Die langjährige SPD-Ortsvereinsvorsitzende (1996 bis 2006), Altstadträtin (2018/19) und Vorsitzende des Verkehrsvereins (ab 2015), Irmgard Mohr, ist am Montag nach langer schwerer Krankheit kurz vor ihrem 75. Geburtstag verstorben.

Der ehemalige Schriesheim-Redakteur der RNZ, Carsten Blaue, erinnert sich an eine "immer freundliche und besonnene" Person, die "aber auch klar artikulieren konnte, wenn ihr etwas wichtig war". Auch der Landtagsabgeordnete Sebastian Cuny, der nach Mohr zwölf Jahre lang den Ortsverein führte, sagte: "Die SPD Schriesheim verliert eine starke und bewundernswerte Frau, die leidenschaftlich für soziale Gerechtigkeit, unsere Partei und ihr Schriesheim gekämpft hat – immer voller Wertschätzung und Respekt ihres Gegenübers. Ich persönlich trauere um jene Weggefährtin, die mich mit offenen Armen in der SPD willkommen geheißen hat und mir eine sehr wichtige Ratgeberin war. Unser tiefes Mitgefühl gilt ihrer Familie."

Die waschechte Schriesheimerin war tief in ihrer Heimatstadt und in deren Vereinsleben verwurzelt und war "Kommunalpolitikern aus tiefstem Herzen für ihre Stadt" (Cuny). 1994 wurde sie in den Gemeinderat gewählt, verzichtete aber zugunsten ihres Bruders Karl-Heinz Schulz, der ebenfalls gewählt war. Beide hatten sich darauf verständigt, dass derjenige das Amt annimmt, wer mehr Stimmen hat. Von ihm übernahm sie, auf sein Bitten hin, vor fünf Jahren die Leitung des Verkehrsvereins.

2018 rückte Mohr im Rat für Marco Ginal nach, aber bei der Kommunalwahl im Jahr darauf verlor sie ihr Mandat wieder. In der SPD förderte sie früh die Verjüngung, wie mit der Gründung einer Juso-AG, aber auch junge Talente wie Cuny. Mit ihm und anderen Jung-Genossen saß sie "lange Abende zusammen und diskutierte die Politik vom Kanzelbach über den Neckar und die Spree bis hin zu den Weltmeeren".

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung