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04.01.2005

"Der Wolf, der sticht"

Lukhaup zum Streit Riehl/Wolf

Schriesheim-Altenbach. (cab) Christian Wolfs Attacke gegen Bürgermeister Peter Riehl hat ja für viel Wirbel gesorgt - auch bei CDU, SPD und Freien Wählern. Der Grüne und stellvertretende Ortsvorsteher in Altenbach musste sich einiges anhören. Jetzt erhält er in einem Leserbrief Unterstützung von seinem Parteifreund Dieter Lukhaup. Das Schreiben liegt auch dem Rathaus als "offener Brief" vor. Hier der Wortlaut:

"Bürgermeister Riehl wurde von einer Mücke gestochen und große Teile des Gemeinderates, oder zumindest deren Fraktionssprecher, verspüren auch diesen schmerzlichen Stich. Tatsächlich war es jedoch keine Mücke, sondern der 'gefährliche Wolf', der hier diesmal nicht gebissen, sondern lediglich ein wenig gestichelt hat. Und da ja hinlänglich bekannt ist, dass sowohl Bürgermeister Riehl als auch Christian Wolf keine Gelegenheit auslassen, dem jeweils anderen kleine Nettigkeiten in Form von Sticheleien zukommen zu lassen, ist es doch sehr verwunderlich, dass sich nun drei Fraktionssprecher zusammentun, um gemeinsam eine Mücke zu erschlagen und daraus einen Elefanten zu machen.

Doch was war eigentlich passiert? Christian Wolf hatte vor Weihnachten im Mitteilungsblatt unter der Rubrik 'Grüne Liste Altenbach' Bürgermeister Riehl praktisch vorgeworfen, dass dieser im Hinblick auf die Verschönerung des Ortbildes und des Ortsmittelpunktes von Altenbach in den vergangenen Jahrzehnten untätig war oder entsprechende Aktivitäten sogar blockiert habe. Gleichzeitig brachte er seine Hoffnung zum Ausdruck, dass sich dies mit einem Nachfolger im Jahre 2006 ändern könnte. Diese Aussage kann und darf allerdings nicht, wie dies anscheinend bei den Fraktionssprechern Krieger (SPD), Schlüter (CDU) und Ewald (Freie Wähler) der Fall ist, als generelle Demontage des Lebenswerkes von Bürgermeister Riehl verstanden werden, denn sie bezieht sich ausschließlich auf das Ortsbild von Altenbach.

Wenn man bedenkt, welch enorme Summen in den vergangenen drei Jahrzehnten von der öffentlichen Hand für die Altstadtsanierung und Ortsbildverschönerung im ganzen Land zur Verfügung gestellt wurden und wenn man die durchaus aufwendige und auch gelungene Altstadtsanierung in Schriesheim betrachtet, dann muss man sich als Altenbacher doch reichlich vernachlässigt vorkommen.

Dies und nichts anderes wollte die Altenbacher Grüne Liste zum Ausdruck bringen. Altenbach hat durch seine Lage vor allem auch für Familien mit kleinen Kindern einen hohen Wohnwert und ich fühle mich seit 16 Jahren sehr wohl in diesem kleinen Odenwaldort. Doch im Hinblick auf die Ortsdurchfahrt, den Ortskern und die von der Stadt zu pflegenden Grünanlagen muss man schon recht weit fahren, um ähnlich Hässliches zu entdecken. Und ich denke, dass die meisten Altenbacher Bürger gleich welcher politischen Couleur mir hier beipflichten oder zumindest nicht widersprechen."

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung