Schriesheim im Bild 2023

19.03.2005

Rührige Kameraden, rühriger Riehl

Bergmannstag beginnt mit einem Empfang der Ehrengäste - Stolze Festredner und einige Trinksprüche


Freitagabend im Zehntkeller: etwa 80 Ehrengäste feiern den Auftakt des dritten baden-württembergischen Bergmannstages. Auch die Vertreter des Schriesheimer Bergwerksvereins waren in festlicher bergmännischer Tracht erschienen. Fotos: Kreutzer

Schriesheim. (nam) Heute treffen die am Bergmannstag teilnehmenden Vereine und Verbände ein. Schon angekommen sind die Ehrengäste: sie wurden gestern Abend im Zehntkeller empfangen. Und von der Jagdhornbläser Gruppe Schriesheim "unter Tage" im Zehntkeller begrüßt.

Der Vorsitzende des Landesverbandes der Bergmannsvereine und bergmännischen Musikvereine, Christian Proß, dankte den Schirmherren und begrüßte die "bergmännischen Vertreter", darunter die Vorsitzenden einiger Landesverbände sowie Kurt Wardenga, Vorsitzender der Deutschen Bergmanns-, Hütten-und Knappenvereine. "Die Schriesheimer Bergkameraden sind so rührig wie ihr Bürgermeister", meinte Proß mit Hinblick auf Bürgermeister Riehl, der die Ansprachen fast schon moderierte und mit kleinen Anekdoten immer wieder für Lacher sorgte. Proß erklärte, warum der baden-württembergische Bergmannstag in Schriesheim gefeiert werde: die Schriesheimer hätten nämlich schon länger angeregt, den Bergmannstag zusammen mit dem 20-jährigen Jubiläum des Bergwerksverein zu feiern. Proß wies ebenfalls darauf hin, dass der Landesverband dank einer Spende endlich eine eigene Standarte erhält, die am Sonntag beim Bergmannsgottesdienst geweiht wird.

Für die Weinhoheiten war Prinzessin Stefanie Schmitt gekommen, die den ersten Trinkspruch des Abends - es folgten noch einige - aussprach: "ich trinke Wein, ich trinke Sekt im Sitzen, Stehen, Liegen. Und wenn ich erst ein Englein bin, dann trink ich auch im Fliegen". Riehl bedankte sich bei der Prinzessin mit "politischen Küssen" und stellte den Gästen dann die Stadt Schriesheim vor. Den Zehntkeller pries er als ein "Urstück der Gemeinde", ein Stück Heimat. Die war Riehls Stichwort an diesem Abend, und so lobte er die Bürger, die sich in Vereinen wie dem Bergwerksverein engagieren. Und auf diese Weise die Stärken und Schätze der Heimat pflegen: "Schriesheim, im Rhein-Neckar-Dreieck das zweitschönste Städtchen der Welt, das Schönste sei noch nicht gefunden".

Einen großen Wehrmutstropfen gab es allerdings an diesem ansonsten fröhlichen Abend: die krankheitsbedingte -"beinahe tragische", so Riehl - Abwesenheit Wilhelm Gasserts, dem ersten Vorsitzenden des Bergwerksvereins. "Ohne Gassert wäre vieles nicht möglich gewesen", sagte Herbert Machatschek, der als Schatzmeister des Bergwerksvereins Gassert an diesem Abend vertrat.

Kurt Wardenga überreichte Proß zu dessen 53. Geburtstag eine Flasche Wein, was nicht ohne Trinksprüche über die Bühne ging. Bergmänner haben Humor, und der kann zotig sein. Als Überraschung für Proß musizierte Kurt Arras. Auch Rosalinde Minor ergriff das Wort und zeigte sich stolz, mit ihrer Festschrift zum Bergmannstag beigetragen zu haben. Sie erinnerte an Ereignisse im Gründungsjahr des Bergwerksvereins 1985.

Den offiziellen Teil des Abends beendete der Präsident des Landesbergamtes, Bernhard Stribrny. Er machte die aktuelle Bedeutung des Bergbaus klar: "Wertschöpfungsketten beginnen im Bergbau. Was der Mensch nicht anbaut, baut er ab".

Für das leibliche Wohl der etwa 80 Gäste sorgte die Metzgerei Keller. "Schriesheimer Teller"- Wurst-und Käseplatten - wurden den Gästen serviert, und so genannte "Winzermäuse": Roggenbrötchen in Mausform. Die Winzergenossenschaft spendierte an diesem Abend die Getränke.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung